typische Anfängerfehler im Lautsprecherselbstbau (Lautsprecherselbstbau)
Es passiert immer wieder und es treten leider auch immer wieder die selben Probleme im Lautsprecherbau auf, hier einmal eine kurze Checkliste für interessierte Newbies :
Beim Kauf fängt es an - Auswahl nach Optik, besonders beliebt, minderwertige NoName Ware die bei ebay etc. ergattert wurde.
*Kauf sollte nur nach techn. Daten erfolgen und nur wenn ein ausführliches Datenblatt existiert. Finger weg von Lautsprechern ohne Hintergrundinfo !
Erst prüfen, ob das Chassis ins Konzept paßt, dann erst kaufen! Markenlautsprecher sollten am besten noch im aktuellen Lieferprogramm des Herstellers sein und kein Industrie-Restposten sein.
Gehäusebau ohne vernünftiges Konzept
“Mein Gehäuse ist nun fertig, was pack ich nun da rein?“
*So zäumt man das Pferd von hinten auf - es ist viel schwieriger für ein existierendes Gehäuse passende Lautsprecher zu finden, als für ein fertiges Konzept/einen Bauvorschlag ein Gehäuse zu bauen.
Universalweichen und Weichenberechner
Das Zusammenspiel von Lautsprechern und Frequenzweichen ist sehr komplex, deswegen ist vom Einsatz von sogenannten UNIVERSALWEICHEN dringend abzuraten, wenn man wirklich gute Ergebnisse erwartet. Ebenso ist das \"Berechnen\" von Weichen sinnvoll NICHT möglich - die existierenden Lehrbuchformeln oder Tabellen sind stark vereinfacht, man sollte solche Berechnungen nur als ganz grobe Näherung betrachten. Um effektiv Weichen entwickeln zu können, benötigt man eine Messsoftware wie z.B. HobbyBox und eine Simulationssoftware wie SPEAKERpro, Audiocad, LspCad,Boxsim, Winboxsimu, Netcalc oder ähnliche .
Wem das zu aufwendig ist, der ist als Anfänger mit einem Bausatz besser beraten.
\"Ich habe einen 250W Bass im Keller gefunden, geschenkt bekommen etc. ..wie baue ich am besten ein Gehäuse dafür?\"
- ohne Daten des Lautsprechers (Thiele Small Parameter) kann keiner helfen!
- manchmal hilft schon Marke + Bezeichnung !
Subwoofer mit Passivweiche
Subwoofer mit Passivweiche sind megaout - das Hauptproblem ist hier immer, daß der Subpegel so gut wie kaum an den Rest der Anlage angepaßt werden kann. Ein variieren der Trennfrequen ist ohne teuren Bauteileeinsatz passiv gar nicht möglich.
Grundsätzlich ist hier ein hochwertiges aktives Submodul vorzuziehen, das kostet zwar anfänglich etwas mehr, dafür hält die Freude auch länger an.
Sehr empfehlenswerte Submodule gibt es von INOSIC, Monacor, Hypex - hier stimmt Qualität und Leistung.
Ansonsten gilt hier für das Handwerkliche - Spanplatte/MDF ab 19mm Wandstärke aufwärts + Verstrebungen, satt mit Weißleim verleimen und mit Schraubzwingen verspannen.
Ich suche einen 250W Bausatz/Fertiglautsprecher mit 5-Wegen und 18-30000Hz für meine Anlage!
Die Belastbarkeitsangabe ist leider absolut keine Qualitätsangabe für einen Lautsprecher, die Anzahl der Wege genausowenig.
Bei Boxen in denen viele Chassis zu extrem niederigen Preisen verbaut wurden, ist die Qualität oft äußerst minderwertig.
Hohe Belastbarkeitsangaben nutzen nichts, wenn nicht angegeben ist, wie diese ermittelt wurden. Genau so unsinnig ist es, sich nach PMPO - Leitsungsangaben bei Verstärkern zu richten.
Die Angabe des Amplitudenfrequenzganges ist nur ernstzunehmen, wenn hier auch angegeben ist, in welchem Toleranzbereich z.B. +/-3dB oder +/-8dB dieser Frequenzgang vorhanden ist.
Ich habe keinen Dunst und keinen Plan vom Lautsprecherbau, will mir aber unbedingt Boxen bauen!
Ein gutes Buch zum Thema hat noch niemandem geschadet, und die Selbstbauzeitschriften HobbyHiFi und Klang+Ton bieten aktuelle Informationen. Das Lautsprecherbausatz - Angebot ist sehr umfangreich, man findet hier wirklich für fast jeden Anspruch und Geldbeutel etwas.
Ich habe ein 3-Wege-Set aus dem Auto, kann ich mir damit eine superklingende Box fürs Zimmer bauen?
Grundsätzlich muß man hier beachten, daß die akustischen Verhältnisse von einem Auto und einem Wohnraum völlig unterschiedlich sind, das Vorhaben ist zwar prinzipiell möglich, aber ohne Messtechnik eher zum Scheitern verurteilt. Weiterhin sollte man bedenken, daß CarHiFi-Bässe oft für den Freeair-Einsatz ausgelegt sind und deswegen recht große Einbauvolumina benötigen - also eher wohnraumuntauglich sind.
Noch offene Fragen ?
Mit highfidelem Gruß
Walter Fröhlich
SPEAKER Vertrieb
www.speaker-online.de